Am letzten Freitag fuhren Matti und ich  zum 3.Internationalen Elitecamp nach Hannover. Das Camp ist zum einen für Nachwuchsspieler gedacht um diese gezielt in einigen Rollstuhlbasketball spezifischen Elementen zu fördern und zum anderen findet eine Rollstuhlbasketball Coach-Klinik statt wo die Coaches ihre Lizenzverlängerung bei erwerben können. Nach einer etwas längeren Autofahrt wegen des Ferienbeginns in Schleswig Holstein kamen wir gegen 18 Uhr in Hannover an. Nach einem kurzen Zimmercheck startete das Camp endgültig. Gegen 18.30 versammelten sich fast alle der 38 Sportler in der Sporthalle, man begrüßte bekannte Gesichter und die meisten fingen an sich individuell warm zu machen. Nach und nach erschienen weitere Sportler die eine längere Anreise hatten und ebenfalls im Stau standen. Um 19:00 waren nun auch die Coaches da und Peter Richarz, der Coach der U23 Nationalmannschaft eröffnete das Camp. Nach einer kurzen Vorstellung der 3 weiteren Referenten und Head Coaches, Janet aus Vancouver, Matt aus Liverpool und Martin Kluck, der das Camp wieder organisiert hatte, folgten einige Organisatorische Dinge. Anschließend wurden die Sportler in 12 Gruppen eingeteilt und jeder der 12 Coaches aus ganz Deutschland bekam eine Gruppe aus 3-4 Sportlern zugeteilt. Nach einem kurzen aber intensiven Warm-Up mit allen zusammen, bei dem auch die Namen der unbekannten gelernt werden sollten, starteten wir mit dem Leistungstest der U23 Nationalmannschaft. Dieser beinhaltet Übungen mit und ohne Ball, beurteilt wurden die Technik beim Fahren und werfen, sowie das Ballhandling. Gegen halb 11 waren alle Stationen abgearbeitet und es folgte noch ein dehnen der Muskeln, damit die Bewegung der Arme am nächsten Tag nicht ganz so schwer fällt. Die meisten Sportler gingen relativ schnell ins Zimmer um zu duschen und sich dann für den nächsten Camptag auszuschlafen. Am nächsten Tag ging es nach einem leckeren Frühstück  und netten Gesprächen um 9 Uhr weiter. Die Coaches hatten vorher noch eine Besprechung, damit diese uns das gerade erlernte erklären konnten und uns anleiten konnten bzw. unsere Fehler minimieren konnten. Unter den Coaches der Klink war dieses Jahr auch Uwe einer unserer Lübecker Trainer.

Der Samstagmorgen startete wieder mit einem gemeinsamen Warm- Up. Anschließend  wurden die einzelnen Übungen des 1.Blocks von den Head Coaches gezeigt. Dann wurden wir wieder in Gruppen geteilt, die dieses Mal aber aus  6-7 Sportlern bestand. In der folgenden Übungszeit hatten wir dann ein bis zwei Trainer die mit uns übten und wiederholten. Thema war vor allem das 1vs.1 bzw.das2vs2, das Augenmerk wurde dabei auf die Verteidigung gelegt, weil dort die meisten Fehler entstehen. Nach der für die Sportler etwas längeren Mittagspause ging es weiter und wir wiederholten die richtige Wurftechnik und wie man sich vor jedem Spiel, aber auch vor dem Training richtig vorbereitet. Man sollte sich nicht direkt mit Würfen beschäftigen die man nicht beherrscht(z.B. 3er), sondern am Anfang sehr nach unterm Korb stehen um dem Gehirn die Technik klar zu machen. Dann folgte eine Einheit zum Thema wie fahre ich richtig. Hierbei achteten die Trainer auf die Haltung der Hände und des Körpers beim push nach vorne.  Anschließend kam der Ball wieder ins Spiel und es wurde gedribbelt .Im Stehen, beim Fahren mit geschlossenen Augen und mit den beiden Händen, also wurde auch die schwächere Hand getestet. Zum Ende des 2.Blockes folgte ein freies Spiel, bei dem die 3vs2.Überzahl ausgeführt werden sollte.

Nach dem Abendessen starteten wir um 19.00 in die letzte Einheit dieses Tages .Dabei ging es wieder um das 3gegen 2 ,dieses Mal jedoch in verschiedenen Varianten die dann zuerst einzeln und dann gemischt in beliebiger Reihenfolge ausgeführt wurden. Die Defense musste die Situation erkennen und richtig reagieren. Zum Abschluss des langen Tages lernten wir verschiedene Verteidigungstechniken. Zuerst die Jo-Jo Verteidung und anschließend das Jumpen. Bei der 1. Variante geht ein Spieler kurz raus zum zweiten Angreifer und kommt schnell wieder rein vor den Angreifer der Innen steht. Beim Jumpen bleibt der Verteidiger draußen. Wenn der Offense Spieler es schafft einen Block zu spielen kommt eine weitere Variante, der Tripple Switch. Dabei wechseln die Spieler auf einer Seite und der in der Mitte alle auf eine andere Position, hierbei ist die Kommunikation sehr wichtig da sonst der in der Mitte gegebenenfalls nicht mitbekommt was seine Mitspieler vor haben.

Um das gelernte umzusetzen folgte ein kurzes Turnier, bei dem noch einmal jeder gegen jeden spielte. Nach einem weiteren dehnen bekam jeder eine Urkunde mit seinen Ergebnissen beim Test von Freitag und man verabschiedete sich.

Das Camp hat sehr viel Spaß gemacht und trotz des vielen Input neuer und auch schon gelernter Dinge, war es sehr kurzweilig. Ich freue mich schon auf das 4.Elitecamp im Sommer 2017. Jetzt folgt für uns erstmal die Sommerpause, bevor es dann mit dem Turnier in Bad Belzig im September weiter geht.

Bericht von Lena Kintscher